Sprichwörter. Oder so ähnlich.

Ich bin ja keine Freundin von Verallgemeinerungen, aber…

…mir drängte sich in den letzten Jahren die Ansicht auf, dass Männer eine sehr kreative Umgangsweise mit Sprichwörtern pflegen. Da es sich bei dieser Aussage um eine streng wissenschaftliche These handelt, präsentiere ich im Folgenden meine Messwerte. Wie auch in der Experimentalphysik, ist hier kein strenger Beweis möglich. Jedoch gilt, ab einer bestimmten Anzahl von Beobachtungen die mit der These konform gehen, die These als empirisch bewiesen. Hier also der Anfang eines empirischen Beweises.

Das Sonnenkuchenpferd

Er: „Du strahlst wie ein Sonnenkuchenpferd.“

Ich würde es als „Honigkuchenpferd 2.0 premium deluxe Edition“ vermarkten. Zugehöriger Werbespruch: „Grinst du noch oder strahlst du schon?“

Freudentränen

Er: „Da möchte man glatt mit Freudentränen durch die Gegend springen.“

Wenn ich bloss das Bild zeichnen könnte, das ich dabei im Kopf habe…

Mit Kanonen Schiessen

Man stelle sich an dieser Stelle einen Mann vor, der mit seiner Großmutter telefoniert. Die Großmutter beklagt sich zum wiederholten Male darüber, dass die Tochter sich nur einmal die Woche meldet, macht ihrer Empörung über diese unmenschliche Grausamkeit Luft. Der Mann, der dieser Unterhaltung bei den ersten elf Malen mit kühler Logik beizukommen versuchte, hatte heute einen anstrengenden Tag. Die Großmutter bereichert ihre Stimmlage mit einem dezenten, jammernden Unterton und läutet so den Beginn von Runde zwölf ein. Der Mann erkennt das sich anbahnende Unwetter und ihm reisst der Geduldsfaden. Mit scharfem Tonfall, und vielleicht ein wenig lauter als beabsichtigt, sagt er:

„Du musst doch nicht immer mit Kanonen durchs Fenster schießen!“

Ich höre es durch die offene Tür im Nebenzimmer und habe nicht die Beherrschung einen Lachanfall zurückzuhalten.

Die Fette Kuh

Er: „Das macht die Kuh jetzt auch nicht mehr fett.“

Ich: „Das heisst ‚Kohl‘.“

Er: „Ein fetter Kohl? Das macht gar keinen Sinn. Ne fette Kuh ergibt doch mehr Burger. “

Argumente Verbrennen

Er: „Manchmal muss man Argumente ins Feuer werfen. “

Ich: „Äh, was?“

Er: „Hä!?“

Ausgehend von der Annahme, dass es sich um eine Mischung der zwei Sprichwörter „Eisen im Feuer haben“ und „die Flinte ins Korn werfen“ handelt, nehme ich folgende Aussage als mögliche Interpretation an:

Er wollte sagen, dass man verschiedene Argumente parat haben muss, sich aber auch an gegebener Stelle von dem einen oder anderen Argument verabschieden sollte.

Auf Glatteis stehen

Er: „Wenn ich ihm nicht Bescheid sage, dann steht er da einfach auf Glatteis.“

Ein schönes Beispiel für eine Wandlung der Bedeutung. Aus der bösartigen Absicht jemanden aufs Glatteis zu führen, wird die Beschreibung einer Person die sich in einer vermeintlich gefährlichen Situation befindet.

Schäfchen

Er: „Man muss halt kucken, dass man seine Schäfchen ins Grüne bringt.“

Ich: „Ins Grüne? Meinst du vielleicht ‚ins Trockene‘?“

Er: „Hm… also ich dachte grün wie die Hoffnung. Aber ‚trocken‘ geht bestimmt auch.“

Fazit

Die Individualisierung von Sprichwörtern und Redewendungen scheint mir eine konsequent gedachte Verallgemeinerung des DIY-Trends zu sein.

In diesem Sinne: Weiter so, liebe Männer!

Gnuplot installieren unter Mac OS X und Ubuntu

In dieser Anleitung wird gezeigt wie man Gnuplot so installiert, dass man das Ausgabe-Terminal X11 zur Verfügung hat.

Installation unter Mac OS X

Schritt 1:

Am bequemsten ist es, die ganze Arbeit der Installation von einem Paketmanager übernehmen zu lassen. Hierzu wird Homebrew heruntergeladen und installiert. Auf der Seite findet sich eine Codezeile, die man direkt ins Terminal posten kann. Es werden automatisch alle benötigten Dateien heruntergeladen und Homebrew installiert.

SchRITT 2:

X11 herunterladen und installieren.

Schritt 3:

Gnuplot wird jetzt mit Hilfe von Homebrew installiert. Damit man in Gnuplot nachher die Ausgabe-Terminals X11 und pdfcairo verwenden kann, müssen diese bei der Installation als Optionen mit angegeben werden.

brew install gnuplot --with-cairo --with-x11

Was es sonst noch für Installationsoptionen gibt, kann man sich mit folgender Zeile anzeigen lassen:

brew options gnuplot

X11 ist jetzt das Standard-Ausgabe-Terminal von Gnuplot.

Installation unter Ubuntu

Hier wird nur eine Codezeile im Terminal benötigt.

sudo apt install gnuplot-x11

Das Standard-Ausgabe-Terminal in Gnuplot heisst dann zwar nicht „X11“, aber die Funktionalität ist die gleiche.

Daten Plotten und Fitten in Gnuplot #1

[latexpage]

Diese Anleitung richtet sich an blutige Anfänger. Es wird das Plotten und Fitten von Daten an einem Beispiel Schritt für Schritt erklärt. Einzige Voraussetzung: Gnuplot muss schon installiert sein. Wie das geht, könnt ihr hier nachlesen.

Bevor es Los geht:

Bevor Gnuplot gestartet wird, muss man sich überlegen in welchem Verzeichnis die Daten liegen, die geplottet werden sollen. Man wechselt im Terminal in dieses Verzeichnis und öffnet Gnuplot.

cd Desktop/Ordner-mit-den-Daten-drin
gnuplot

Ich finde es nicht empfehlenswert direkt im Terminal zu arbeiten, da das schnell unübersichtlich wird. Es ist praktischer in einem Texteditor ein Skript zu schreiben, das anschließend von Gnuplot geladen wird. Das Skript muss in dem Ordner abgelegt werden, in dem die Messdaten liegen. Lässt man Gnuplot das Skript laden, verhält es sich so, als hätte man den ganzen Code direkt ins Terminal geschrieben.

load "skript.gp"

Die folgenden Code-Schnipsel werden alle in das Skript geschrieben.

Schritt 1: Laden der Daten

Bei diesem Beispiel handelt es sich um Messwerte der Kennlinie einer Siliziumdiode.

plot "silizium.txt"

Diese Zeile lädt die Werte aus der Datei und plottet sie. Man kann mit diesem Befehl natürlich auch direkt Funktionen plotten. Die Abbildung zeigt die Ausgabe. Anmerkung: Unter der Voraussetzung, dass die Standardeinstellung des Ausgabe-Terminals X11 ist.

bild1

Um die Kurve besser darzustellen bietet es sich zunächst an den Ausschnitt der X-Achse zu verändern. Um den veränderten Plot sichtbar zu machen, muss das geränderte Skript gespeichert und neu geladen werden. Arbeitet man nicht mit einem Skript, sonder direkt im Terminal, kann man den Befehl „replot“ verwenden.

plot "silizium.txt"
set xrange[0:0.9]
set yrange[0:100]

Gnuplot verwendet die englische Notation, daher werden Dezimalstellen mit einem Punkt abgetrennt. Die eckige Klammer mit den Doppelpunkten ist die Syntax für Intervalle. Sie taucht überall in Gnuplot auf.

Schritt 2: Fitten

Um in Gnuplot zu fitten, muss man eine Idee davon haben, welche Form der Fit haben soll. Da Diodenkennlinien immer Exponentialfunktionen enthalten, sieht die Fitfunktion wie folgt aus:

$f(x)=b e^{c x+d}$

Zusammen ergibt das dann:

set xrange[0:0.9]
set yrange[0:100]
f(x)=b*exp(c*x+d)
b=0.001
c=0.001
d=0.001 
fit [0.4:0.7] f(x) 'silizium.txt' via b,c,d
plot "silizium.txt", f(x)

Zeile 3: Definiert die Funktion $f(x)$. Noch ein Wort zur Syntax: Gnuplot kennt grundlegende mathematische Funktionen. So ist bsp. die Exponentialfunktion schon definiert und man kann sie direkt benutzen.

Zeile 4-6: Teilt Gnuplot mit wo es anfangen soll Parameter zu suchen. Wären diese drei Zeilen nicht enthalten, würde Gnuplot „1“ als niedrigsten Wert annehmen. Da sich die Parameter der Kennlinie der Siliziumdiode in einer anderen Größenordnung befinden, würde Gnuplot „NaN“ („Not a Number“) als Werte ausgeben.

Zeile 7 Führt den eigentlichen Fit durch. Das Intervall, das vor $f(x)$ steht, gibt an welcher Datenbereich gefittet werden soll. In diesem Fall ist es eigentlich nicht notwendig, das Intervall anzugeben, da die gesamten Messdaten mit der Fitfunktion erfasst werden. Hat man aber Messwerte, die an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Plots erfordern, ist es nützlich zu wissen, dass das geht. „via“ legt fest, welche Parameter der Fitfunktion bestimmt werden sollen.

Zeile 8 plottet die Messwerte und den Fit.

Der fertige Plot:

Kennlinie einer Siliziumdiode

Fragen und Anregungen sind herzlich Willkommen ^^

 

Daten Plotten und Fitten in Gnuplot #2

[latexpage]

In diesem Beispiel wurden Messwerte aus einem Versuch zur Comptonstreuung verwendet: messwerte_compton

Um den oben gezeigten Plot daraus zu erhalten kann man folgenden Code verwenden:

set term x11
set xrange[0:600]
set yrange[0:15000]
set xtics 50
set grid

#Fit für den Fotopeak
f(x)=a+b*x**2+c*x+d*x**3+e*x**4+f*x**5
fit [420:520] f(x) 'comptonkante.tsv' via a,b,c,d,e,f

#Fits für die Rückstreukante
g(x)=i*x+k
fit [275:320] g(x) 'comptonkante.tsv' via i,k
h(x)=l*x+m
fit [320:350] h(x) 'comptonkante.tsv' via l,m

plot "comptonkante.tsv", [440:510] f(x), [150:350] g(x), [300:400] h(x)

Was passiert?

Zeile 1 legt fest welche Ausgabe das Terminal erzeugen soll. Bei x11 wird keine Datei erzeugt, sondern der Plot lediglich angezeigt.

Zeile 2 definiert die Wertebereiche der beiden Achsen.

Zeile 3 sorgt dafür, dass die Werte der X-Achse in 50er Schritten laufen

Zeile 4 fügt das Raster ein.

Zeile 6: Kommentare werden mit „#“ gekennzeichnet. Gnuplot ignoriert alles was hinter einem „#“ steht.

Zeile 7: Definition der Fitfunktion für den Fotopeak (der rechte Peak im Plot). Verwendet wurde ein Plolynomzug der bis $x^5$ geht. Gnuplot kennt die sonst übliche Schreibweise für „x^5“ nicht. Es muss „x**5“ verwendet werden.

Zeile 8: Die Funktion „fit“ wird aufgerufen. Die Werte in der eckigen Klammer geben den Datenbereich an der gefittet werden soll. Diese Angabe muss vor der Fitfunktion, also vor $f(x)$. Dann muss angegeben werden aus welcher Datei die Messwerte genommen werden sollen. Zuletzt muss mit dem Befehl „via“ noch mitgeteilt werden welche Parameter der Fitfunktion bestimmt werden sollen.

Zeile 10-14: Analog wie Zeile 8. Hier wurde für die anderen Wertebereiche andere Fitfunktionen definiert.

Zeile 16: Diese Zeile plottet die gesamten Daten und die zugehörigen Fits. Die eckigen Klammern geben an für welche X-Werte die Fitfunktionen gezeigt werden sollen. Ansonsten würde bspw. der Fit für den Fotopeak im Rest des Plots stören. Jeder einzelne Plot muss durch ein Komma von den anderen getrennt werden.

Warum ich kein GNTM mehr kucke

Vor 3 Tagen habe ich sie gesehen. Die erste Folge der 10. Staffel von GNTM.

Es sollte die 4. Staffel werden die ich gänzlich verfolgen wollte. Ich wollte mich dem Voyeurismus und der Sensationslust hingeben, gewürzt mit vereinzelten kleinen Phantasien in denen ich eins von „Heidis Mädchen“ wäre. Die Auseinandersetzung mit der Frage wie ich mich wohl an Stelle der „Mädchen“, wie Heidi sie immer nennt, anstellen würde. Ich selbst wollte wieder Juror sein, Über-Juror eigentlich, denn ich wollte ja beurteilen ob das, was die Jury so vom Stapel lässt denn überhaupt zutreffend, gerechtfertigt, fachmännisch und generell richtig oder falsch ist.
Nachdem ich die Vorfreude überstanden hatte war es am Samstag soweit. Laptop, Kaffee, Sofa, ProSieben.de.

Die Folge ging los. Mit der fortschreitenden Zeitleiste des Players machten sich kleine Unterschiede zu den letzten Staffeln die ich gesehen hatte bemerkbar: Es gab drei Kandidaten die aus dem Rahmen vielen. Diese drei stellen drei Schattierungen einer Farbe dar, die nicht die gleiche war, wie die der „Mädchen“. Zunächst war da eine junge Frau, die dereinst ein Mann gewesen war. Die „große Operation“ war schon passiert und sowohl äußerlich, als auch an der Stimme, gab es keine „verräterischen Anzeichen“. Sie trat vor die Jury und ihre Besonderheit wurde nicht bemerkt / thematisiert. Soweit so gut.
Die nächste Abstufung der Farbe möchte ich an dieser Stelle zunächst überspringen, da sie der eigentliche Auslöser für die vielen noch Folgenden Gedanken war.
Also zur letzten Schattierung. Es war ein, als solcher erkennbarer, Mann der vor die Jury trat. Er trug Nylonstrumpfhosen, High Heels und Bart. Seitens der Jury gab es Kommentare zu den tollen Beinen, Conchita Wurst und den Hinweis, dass man ja leider ein Mädchen suche.
Dann kam die Mitte zwischen den beiden. Ein Mann, der auch rein anatomisch noch einer war, sich aber als Frau inszenierte. Seine schmale Statur fiel zwischen den mageren Mädchen nicht weiter auf. Die Arme waren vielleicht etwas muskulöser. Er trat vor die Jury, wurde als Mann erkannt und auch hier wieder der Hinweis von Heidi, das ein Mädchen gesucht sei.
Jetzt passierte die kleine Erschütterung die meinen Stein ins Rollen brachte. Joop meldete sich zu Wort mit der Bemerkung das er ihn durchaus gerne im Bikini sehen würde (also in der nächsten Runde). Es gab eine Art von Diskusion mit Heidi aber das Ende vom Lied war, dass er gehen musste.

Ich war begeistert! Wie unglaublich viel interessanter wäre diese Show, wenn Frauen und Männer gleichermaßen teilnehmen könnten, und je nach eigenem Wunsch, oder Bedarf, als female oder male model auftreten könnten!

Obwohl, vielleicht wäre das ein wenig chaotisch. Vielleicht doch erst einfach mal „Germanys next male topmodel“. Ich stellte mir vor, wie junge Männer auf diesem Massencasting auf die Jury zustolzierten, sich auf die drehende Platte stellten und beurteilen ließen.
Ein Stich des Unbehagens durchfuhr meine Magengegend. Eigentlich will ich lieber nicht sehen wie sich da irgendwelche Männer erniedrigen lassen. Nein, also das geht echt nicht.

Denkpause.

An dieser Stelle aktivierte sich, quasi per Alarmknopf, meine innere Mega-Emanze und schrie mich an: „Ach, und bei Frauen kannst du das oder was ?!?!“
Scham. Überraschung. Wut. Scham. Wut!
Warum? Warum sah ich das so? Ich schätze mal es liegt einfach daran, dass ich diesen Anblick mit Frauen gewöhnt bin. Aber man kann sich ja umgewöhnen. Wenn Frauen sich im Modelcasting erniedrigen, dann kann es ja nur Gleichberechtigung sein, wenn Männer das auch tun. Also versuchte ich mir wieder GNTM mit „Jungs“ vorzustellen. Schon in diesem Moment tauchte das nächste Problem auf.

Jungs.

Die jüngsten „Mädchen“ die bei GNTM mitmachen sind 16. Das ist das Mindestalter. Ich stellte mir also vor, wie 16 jährige „Jungs“ sich in Badehose an einem Strand räkeln und versuchen sexy und männlich auszusehen. Meine Mimik veränderte sich bei dem Gedanken. Meine Oberlippe zog sich leicht nach oben, meine Augenbrauen schoben sich zusammen und ein latentes Gefühl von Widerwillen machte sich breit.
Ich fühlte mich pervers. Im negativsten Sinne des Wortes. Obwohl ich selbst nur 10 Jahre älter bin als die „Jungs“ in meinem Kopf gerade, kam ich mir vor wie das Klischee eines alten Mannes der sich im Schwimmbad an dem Anblick von Grundschülerinnen aufgeilt. GNTM mit „Jungs“ könnte ich also wohl eher nicht kucken.
Aber wie zum Teufel können dann erwachsene Männer GNTM kucken? Und dann auch noch mit ihren Freundinnen, Ehefrauen, Töchtern? Registrieren sie nicht, dass sie sich gerade an Minderjährigen aufgeilen? Oder wollen sie das nicht wissen? Und ja, ich nenne es aufgeilen. Denn, auch wenn nicht direkt dazu masturbiert werden sollte, so bleibt der Grund sich das anzuschauen immer noch ein zutiefst voyeuristischer.
Man schaut GNTM nicht „hauptsächlich“ oder „ausschließlich“ wegen der gelungen Sprüche der Juroren, der Kunstfertigkeit der Fotografen, der Schadenfreude an den Streitereien der „Mädchen“.

Am nächsten Tag hatte ich das Thema immer noch im Kopf.

Wenn es also daran lag, das ich mich selbst einfach zu oft mit Materialien mit ausschließlich weiblichen Models beschäftigt hatte, dann wollte ich mir jetzt ein paar männliche Models ankucken: Youtube. male fashion show paris 2015. Zunächst sah ich die Show von Versace. Die „Jungs“ die hier auftraten, waren muskulös und hatten eine Statur, will sagen, Breite der Schultern, etc. Im Anschluss sah ich die Show von Alexander McQueen. In jeder Hinsicht ein Kontrast.
Die „Jungs“ waren unfassbar mager. Ich konnte mich nicht auf die Kleidung konzentrieren, weil sich in mir das Bedürfnis ausbreite diese „Jungs“ zwangs zu ernähren. Ich empfand sie in keinster weise als männlich. Meine innere Emanze schrie wieder laut auf „Ach, aber wenn die mageren Mädels da rumrennen, dann findest du die doch auch total weiblich!“.

Das darf nicht wahr sein.

Wie kann es sein das die Bilder in meinem Kopf derart vermurkst sind, dass ich eine magere Frau als weiblich empfinde und einen mageren Mann als unmännlich? Ich meine, streng genommen haben sich deren Figuren kaum unterschieden. Wo ich also bisher jemand war der sagte: „Ja, ich kucke Topmodel, ich finde es unterhaltsam. “ und: „Ich weiß auch das es Mädchen gibt die wegen sowas Essstörungen entwickeln, aber das interessiert mich nur bedingt, denn GNTM ist da nur eine Ursache von vielen.“, sehe ich das Ganze jetzt doch etwas anders.

Ich werde die Bilder in meinem Kopf wieder gerade rücken.

Warum sollte ich mich länger Einflüssen aussetzen, die meine Denkweise derart manipuliert haben? Klar ist auch hier Topmodel nur eine von vielen Ursachen, aber eine der ich ohne weiteres aus dem Weg gehen kann.